25.01.2025: Sulzenschneid

Dieses Wochenende stand ganz im Zeichen eines Freundewochenendes. Dachte ich..Also es wars auch, aber eins nach dem anderen. Nachdem wir etwas diskutiert hatten wohin übernahm Floh die Planung und suchte uns was in den Tauern aus. So fuhren wir am Freitag nach der Arbeit los Richtung Salzburg und wie üblich…tata..standen wir bei Golling Stau…super Floh…

Dieses Wochenende stand ganz im Zeichen eines Freundewochenendes. Dachte ich..Also es wars auch, aber eins nach dem anderen. Nachdem wir etwas diskutiert hatten wohin übernahm Floh die Planung und suchte uns was in den Tauern aus. So fuhren wir am Freitag nach der Arbeit los Richtung Salzburg und wie üblich…tata..standen wir bei Golling Stau…super Floh 😉
Witzigerweise war Bäda gleich hinter uns und war auch im Stau. Das erinnerte mich dann doch sehr stark an die Obertauern Fahrt, wo wir dann schon in der Früh zum Bier gegriffen haben. Gefühlt über Schleichwege ging es dann laut Google Maps weiter bis zum Seecamping in Eben. Dort checkten wir ein und gefühlt waren wir wieder und er österreichischen Höflichkeit angekommen. Also so richtig willkommen haben wir uns nicht gefühlt. Aber Wurst. Wir stellten die Busse ab und Bäda kam nach einem schnellen Abendessen zu uns rüber. Wir quatschten und lachten bis dann auch die Hairers da waren. Auch sie machten erst noch den Bus ready und kamen dann zu uns rein. Was soll ich sagen. Busparties sind einfach die besten. Es war echt ein witziger und schöner Abend mit allen zusammen. Etwas fertig und voll gings dann für uns alle ins Bett. 

Am Samstag dann standen wir doch eher gemächlich auf und  frühstückten alle für sich. Danach machten wir uns langsam ready. Die Planung sah den Sulzenschneid vor. Hierfür fuhren wir dann mit zwei Bussen nach Filzmoos. Der Blick links und rechts aus dem Fenster war schon fast trostlos. Es war zwar schon Schnee da, aber halt auch einfach zu wenig für die Jahreszeit. Gefühlt hatte es den ganzen Januar bis jetzt nicht geschneit, obwohl es leider kalt genug gewesen wäre. Naja. In Filzmoos fanden wir dann schnell den Parkplatz und machten uns über die Mautstrasse auf Richtung Ober-/Unterhofalm. Die Fahrbahn war immer wieder aper, aber ging gerade noch so. Auch wenn sie teilweise flach war, konnte man sie runter sicher noch irgendwie fahren. Wir wechselten immer wieder bisschen die Gruppen und irgendwie gingen uns nie die Themen zum reden aus. Was den Hatscher echt erträglich machte. An der Oberhofalm machten wir noch ein paar Höhenmeter, aber hier musste Laura leider die Tour beenden. Ihre Wade spielte nicht mit und so genoss sie noch ihre Brotzeit in der Sonne bevor sie zur Unterhofalm fuhr, um dort auf der Sonnenterrasse auf uns zu warten. Bäda, Floh, Karin und ich setzten den Weg fort. Nach dem Hatscher folgte ein steileres Stück auf welches dann auf einer Alm-Ebene etwas flacher wurde. Wir gingen an den Sulzenalmen vorbei und hier musste leider Karin die Tour beenden. Wir drei restlichen machten uns weiter auf, mit Floh voraus, Bäda und ich hinterher. Was soll ich sagen. Ich spürte in jeder einzelnen Faser meines Körpers, dass ich einfach nicht fit war. Da kam es mir ganz Recht, dass Bäda etwa denselben Fitnessstand hatte. Wir kämpften uns dann durch ein steiles Wäldchen hoch und machten gefühlt an jeder Spitzkehre Pause. Als der Wald aufhörte tat sich ein super schönes Panorama auf. Man hatte einen echt atemberaubenden Blick auf das Massiv vom Windlegerkopf und vom Torstein. Den Floh sahen wir auch schon weiter vorne vor dem Gipfel des Sulzenschneids im Gras liegen. Wir kamen zu ihm, ließen die Ski zurück und gingen zu Fuß die paar Meter noch hoch zum Gipfel. Wirklich schön. So richtig wild gefühlt. Wir freuten uns, genossen die Landschaft, machten ein paar Fotos und verließen den zugigen Gipfel zurück zu den Ski. Dort machten wir dann alle Pause und genossen unsere Brotzeit. Anschließend machten wir uns ready für die Abfahrt. Für mich fühlte sich bis zu diesem Zeitpunkt noch alles normal an. Wir machten die ersten Schwünge runter, Floh voraus, dann Bäda, dann ich. Wir fuhren dann in den Latschenhang ein, der Schnee wurde etwas schwerer, aber eigentlich noch ok fahrbar. Dann passierte es beim vierten oder fünften Schwung. Ich setzte den Rechts-Schwung vor einer Latsche an, drehte mich auch, aber mein Talski (links) brach irgendwie durch die Schneedecke, blieb unten stecken, während mein restlicher Körper den Schwung zu Ende fuhr. Ich merkte, wie ein Ruck durch mein linkes Bein ging, es fiel vorne über, der Ski löste zum Glück aus und blieb nach einer Rolle auf dem Rücken liegen und ließ eine Schrei sondergleichen los. Mir war klar, ich hab mich verletzt, mir war klar, alles was Laura und ich diese Jahr geplant hatten war dahin, mir war klar….das wird scheiße und es tat weh. Ich schrie meinen gesamten Schmerz und Frust raus. Später erfuhr ich, dass sogar Karin den Schrei 300Hm weiter unten gehört hatte. Zum Glück kamen von oben gleich zwei Skifahrer zu mir und Floh und Bäda kämpften sich den schweren Weg zu mir hoch. Ich brauchte gut 10 Minuten bis ich den Schmerz runter geatmet hatte und wieder normal agieren konnte. Da die beiden da waren, sagten wir den anderen auch, dass sie gerne abfahren könnten. Ich wäre versorgt. Nachdem das akute durch war probierte ich aufzustehen. Es ging, tat aber weh und fühlte sich instabil an. Eine Abfahrt war nicht möglich, also Rettung. Wir riefen per EU SOS App an, was mal echt ein schlechtes Erlebnis war. Erst nicht durchgekommen, dann doch wieder normale 112. Nach ein paar Weiterleitungen war ich dann bei der Bergwacht, die meine Situation aufnahm und erst zu Fuß/Ski zu uns kommen wollte. Wir stellten nochmal klar wo wir sind, dann bekam ich kurze Zeit später den Anruf vom Rettungshubschrauber, dass dieser auf dem Weg sei. Zum Glück war es sonnig und einigermaßen warm. Die Jungs standen neben mir und wir quatschten noch etwas um mich abzulenken. Nach gefühlt 15 Minuten war der Hubschrauber auch schon in Sicht. Floh machte die notwendigen Handzeichen und gab zu verstehen, dass sie bei uns richtig sind. Der Hubschrauber landete oben auf dem Sattel, nahm die Longline (Oliver, Vorsicht, er spielt Longline) auf und einen Rettungs-Sani. Dieser wurde dann zu mir abgelassen, er schaute sich mich kurz an und legte mir dann den Gurt um. Floh und Bäda nahmen meine Ski mit, den Rucksack nahm er auf die Schultern. Der Hubschrauber kam wieder angeflogen, wir hakten uns im Seil ein und er nahm uns hoch zum Sattel. Dabei war ich echt erstaunt wie ruckfrei das Ganze ging. Super sanft zog er an und setzte uns auch so ab. Danach landete er neben uns, das Hubschrauberteam half mir rein, machte draußen alles wieder ready und wir flogen zum Krankenhaus. Meine Gedanken waren in diesem Moment überall und nirgendwo. Ich nahm zwar alles stoisch an, füllte die Papiere aus, aber merkte schon wie ich selber versuchte mich zu schützen und nicht weiter nachzudenken. Wir landeten auf dem Krankenhausdach, dort wurde ich in den Rollstuhl gebracht und dann in die Unfallchirurgie. Dort wurde ich noch geröntgt und untersucht, mit dem Ergebnis, dass zwar nichts gebrochen war, aber vermutlich Kreuzband/Innenband verletzt. Puhhhh. In der Zwischenzeit sind dann Floh und Bäda noch zur Karin (zum Glück ohne weitere Zwischenfälle) gefahren, haben sie aufgesammelt und kurz alles erzählt, danach sammelten sie Laura noch auf, deren Handy leer war. Unten bei den Bussen angekommen machte sich dann Laura auf dem Weg nach Schwarzach, dort haben sie mich hin geflogen. In der Klinik selber wurde ich mega gut versorgt, bekam eine Schiene, lernte einen Bosnien kennen, mit dem ich noch quatschte. Just als ich fertig war, war auch Laura da. Mal wieder mit Krücken ging es dann zum Bus, wobei das Einsteigen gar nicht so einfach war mit gestrecktem Bein. Wir holten in St. Johann noch die Trombosespritzen ab und Laura dachte schon, dass ich Heim wollte. Aber ich hatte mir schon die ganze Zeit eingebildet so ein typisches Schnitzel hier zu essen. So fuhren wir zu den Freunden zum Camping zurück, die auch gerade aus der Sauna kamen. Danach gingen wir noch gemeinsam zum Schnitzelessen und anschließend legte ich mich unten zum Schlafen hin. Was soll ich sagen. Es war eine scheiß Nacht. 

Am nächsten Morgen tat mir alles weh und mir gings überhaupt nicht gut. So verrichtete ich nur das Morgengeschäft und wir verabschiedeten uns von den Freunden, wobei Karin auch etwas lädiert war. Auf der Fahrt zurück kamen dann langsam immer mehr Gedanken in meinen Kopf und am Abend war ich einfach down. Diese Ungewissheit was wirklich ist, was wird noch möglich sein, ist alles vorbei…diese Spirale setzte sich dann richtig in Gang. Ich kann echt nur dankbar sein, für Bäda, Floh, Karin und Laura, die bei mir waren und mir in dieser scheiß Situation geholfen haben. 

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