21.07. – 23.07.2025: Start/Landetraining


Endlich..der „große“ Tag. Mein erster Urlaub dieses Jahr. Ich fühlte mich fit (wenn auch nervös im Kopf), um endlich wieder zu fliegen. Um langsam rein zu kommen hatten wir das Start/Landetraining bei der Flugschule Freiraum gebucht. Mit Stefan und Lukas hatten wir die zwei Lehrer, die uns alles beibringen wollten. Leider war die Vorhersage für den Montag echt schlecht. Macht nichts. Langsam rein kommen. Wir fuhren zum Vereinshaus von Unterwössen und trafen dort auch die anderen Teilnehmer…ja…wir waren drei Minuten zu spät, aber Lukas ließ es sich nicht nehmen gleich mal drauf rum zu reiten. Mööpp…erster Minuspunkt. Nach der obligatorischen Kennenlernrunde und Erwartungsabfrage gings mehr in die Theorie. Es schüttete ohne Ende, so dass wir nicht nervös werden mussten. Wir gingen durch wie man sich vorbereitet (Wetter, Ausrüstung, Planung) und machten auch ein paar praktische Übungen. Ja..es half an sich schon, aber man merkte, dass es schon sehr der Lückenfüller war. Macht nix, niemand kann was fürs Wetter. Wir machten häufiger Pausen, gingen zu Dotta Espresso trinken und Eis essen sowie auch ordentlich zu Mittag essen. Gegen Nachmittag wurde es tatsächlich besser, so dass wir Groundhandeln machen wollten. Die erste Wiese, die eigentlich dafür gedacht war, war gerade geodelt. Natürlich wollte keiner seinen Schirm in die Kuhscheiße liegen. Also gingen wir zu einem anderen Platz, an dem die Wiese sogar sauber war. Der Wind war zunächst noch ok. Wir parkten und packten alle unser Zeug aus und machten uns ready. Hier war dann das zweite Mööpp. Auf die Frage hin ob ich Rückwärts aufziehen kann musste ich mit Nein antworten. Dann kam der Spruch, ist aber Teil der Ausbildung…tja…kann schon sein, aber wurde bei uns nicht gemacht. Zum Glück war Stefan gelassener und so konnte ich mit ihm ein paar Grundübungen machen. Leider nahm der Wind weiter zu und es wurde immer herausfordernder die Schirme zu kontrollieren. Leider erwischte eine Böe Laura und riss sie etwas über das Gras mit, zum Glück ohne weitere Verletzungen. Das war dann auch für die anderen beiden das Zeichen alles einzupacken und den ersten Tag zu beenden. Danach ging es für uns, trotz der Nähe zu unserem neuen zu Hause, nach Brem zum Camping Litzelau. Hier checkten wir ein und genossen den Abend. Natürlich lästerten wir über die beiden bzw. den Tag, aber es tat gut. Es fühlte sich auch wieder mehr nach draußen sein an und es richtig schön vor dem Bus abzuhängen. Die Nacht war kühl, aber schön.

Am Dienstag sah das Wetter besser aus. Wir probierten nach dem ersten Treffen wieder eine andere Wiese zum Groundhandeln, aber das war die vom Modellflugzeug-Verein. Nach längeren Telefonaten hatten wir leider keine Zusage und als wir auf der anderen Wiese gerade auspacken wollten kam der Bauer zum odeln. Ok..was Lukas dann vorschlug war der Groundhandel-Platz vom Kampenwand-Verein. Wir wussten nicht mal, dass wir so einen hatten. So fuhren wir rüber nach Hittenkirchen. Leider war der Westwind viel stärker als angesagt, so dass wir keine Möglichkeit hatten. Dafür regnete es wenigstens nicht, es schien sogar die Sonne. Wir nutzten die Gelegenheit in der Nähe von Prien zu sein und gingen im Café Nova was Essen. Nachdem wir uns dort gestärkt hatten hatte sich auch der Nachmittagswind stabilisiert und tatsächlich ging Kössen. So fuhren wir rüber. Ich war schon etwas aufgeregt, da es ein komplett neues Gebiet war. Wir kauften uns die Liftkarten und fuhren hoch. Zunächst machten wir eine kleine Wanderung und hoch, da der Wind östlicher kam als gedacht. Hier machten wir uns alle ready. Einige starteten auch von hier, doch der Wind drehte und kam nun von West. In Kössen gab es auch einen Weststartplatz, den hatten wir uns schon im Briefing angeschaut, der war allerdings als gelb/mittelschwer markiert. Laura und ein paar erfahrenere Leute waren schon weg, so dass wir, die übrig blieben, da durch mussten. Wie schauten uns die kurze Startbahn an und waren bei den Starts der anderen Leute doch gut verunsichert. Stefan redete uns noch Mut zu. Der erste von uns würgte sich raus, die zweite machte es besser. Dann war ich an der Reihe. So wie gelernt machte ich den Start, war ultranervös und dachte gar nicht mehr an das Knie. Ich lief und lief und gab Gas. Ich war in der Luft. Krass. Endorphine flutete meinen Körper. Ich genoss den Flug, den Blick rüber zum Kaiser, die dunkle Wolke die dort fest hing und einfach das gesamte Gefühl. Es war genial. Das Abgleiten war kein Problem und unten bei der Landung half mir Lukas sogar mit ein wenig Flaren und ich landete butterweich. Ich strahlte über beide Ohren und Laura musste auch etwas weinen…I am back. Tatsächlich gönnte ich mir dann noch ein Bier und die Currywurst und genoss einfach die Tatsache. Mega. Die Nach im Bus am Camping war dann noch das I-Tüpfelchen. 

Am Mittwoch, meinem Geburtstag, war das Wetter noch besser vorher gesagt. Ich hatte in der Früh erst einmal ordentlich damit zu tun all die Geburtstagswünsche zu beantworten. Danach checkten wir aus und ich fuhr noch zum Bäcker um den Leuten im Kurs ein paar Teilchen mitzubringen. Nachdem nur zwei ältere Herren vom Camping schon da waren, bauten wir die Stühle auf und frühstückten die süßen Teile. Ich fuhr zunächst noch mit den anderen rüber nach Kössen, Laura kam später noch nach, da sie einen Arbeitstermin hatte. Dort angekommen machten wir uns wieder auf. Auf der Startwiese oben machten wir anfangs noch viele Aufzieh und Gehübungen. Also mit dem Schirm über einem stehend langsam den Berg runter gehen. Bei mir lief es so lala. Bei den anderen auch gemischt. Die einzige, die es voll drauf hatte war Laura. Grr. Die spazierte wie nix zwischen uns umher. Da der Wind Flüge zuließ nutzten wir es auch gleich. Leider verkackte ich meinen ersten Start, musste im steilen Gelände stark abbremsen. Aber das Knie hielt. Auch die erfahreneren Leute hatten Probleme, einer erwischte sogar fast eine Kuh. Puh..Die Landungen gingen, waren jetzt nicht super gut, aber ok. So machten wir über noch einen weiteren Flug, der deutlich thermischer ausfiel. Leider hatte ein anderer Teilnehmer etwas Pech beim landen, da ihn eine kleine Blase unten beim Endanflug erwischte und voll in die Häuser trieb. Er brach noch gut ab bzw. konnte wieder zurück lenken, aber viel hat nicht gefehlt. Puh, Mit dem Dämpfer gingen wir in die Mittagspause und ließen alles Revue passieren. Wir ruhten uns aus (vor allem eben die Köpfe) und tankten neue Energie. Am späten Nachmittag ging es dann wieder hoch und dieses Mal konnten wir direkt bei der Bahn starten. Der Startplatz füllte sich schon langsam und weil wir doch höflich waren und uns nicht direkt vorne ausbreiteten, hatten wir dann das Problem, dass wir nicht durch kamen solange die anderen vor uns waren. Naja..bis auf Laura. Sie zog ihren Schirm auf, spazierte an den staunenden Jungs vorbei und startete. Krass. Einer nach dem anderen startete und als ich an der Reihe war gelang es auch mir mit Stefans Hilfe hier ordentlich ein Stück zu gehen und dann zu starten. Geil. Die Landung verpatzte ich etwas und machte eine Rolle, aber fing damit eben einen Großteil der Energie auf. Knie heil, Ladi heil. Alles gut. Was ein Abschluss.
Wir machten danach noch ein kleines De-Briefing und verabschiedeten uns alle. Ein schönes Training, auch wenn es Lukas an der ein oder anderen Stelle etwas an Feingefühl fehlte. Aber ist vielleicht auch ein unfairer Vergleich, weil ich eben an Patrick und Olsen denke, die didaktisch einfach eine ganz andere Liga sind. Dennoch, für mich..einfach Ultra geil…einfach wieder fliegen, nach dem Unfall, nach der OP..endlich. Das Training hatte sich ausgezahlt. Und das dann an meinem Geburtstag und mit Laura zusammen wieder. Besser ging es nicht….naja..die Pizza bei Marcos trug schon auch noch ihren Teil dazu bei…