04.09. – 07.09.2025: Sölden


Als wir es im Februar ausgemacht hatten war es noch unsicher. Ich weiß noch wie ich mit Albi und Niko bei ihm im Garten saß, mit dem Blick über Wald, und wir ein Wochenende suchten. Ich war optimistisch. Mitte März war meine OP, Anfang September sollte es zum Biken gehen. Ein halbes Jahr sollte reichen. Und was soll ich sagen…ja, es reichte zum Glück. Ich war echt froh, aber auch nervös. Aber wie es anfing. Zunächst wollten wir ins Brandner-Tal. Doch nachdem wir hier schon die ersten Buchungen gemacht hatten viel uns auf, dass ein Großteil der Trails wegen einem Gondel-Neubau gesperrt war. Herrlich. Also alles zurück los. Zum Glück kam vom Albi gleich Salden. Dort geguckt. Camping frei, Wetter gut. Ausgezeichnet. Also buchten wir alles um. Auch der Anfahrtsplan stand. Niko mit Zug nach Ötz, Albi mit Zug nach Oberaudorf, ich ihn mit dem Bus abholen und dann weiter. Die Anreise war aber am Ende gestaffelt. Ich holte Albi nach der Arbeit eben ab und nach einer herzlichen Begrüßung ging es weiter nach Sölden. Wir checkten am Camping ein und hatten mit Brotzeit noch eine wunderschöne klare Nacht, die wir mit vielen Gesprächen füllten. 

Am Freitag war anfangs das Wetter noch gut und da Niko gegen 11Uhr ankam wollten wir gar nicht vorher Biken gehen. Also ließen wir uns Zeit, gönnten uns ein zweites Frühstück und checkten die Lage. Niko kam dann pünktlich an und nach der Begrüßung verstauten wir all seine Sachen bei uns am Camping. Und fast schon klar war, dass genau dann der Regen anfing. Damit war aber auch klar, dass wir nicht mehr biken gingen. Wir gingen statt dessen in eine Wirtschaft, gönnen uns Schnitzel und Gulasch sowie zunächst noch zwei Bier. Als dann wirklich die Frage aufkam ob wir uns am Nachmittag noch etwas bewegen sollten (z.B. Motorradmuseum) schuf der Albi Tatsachen und bestellt das dritte Bier. Damit war klar. Es wird getrunken. Herrlich. So verging der Nachmittag inkl. mehrerer Bier, danach ein kleiner Spaziergang durchs Dorf (welches echt einfach nur eine Touristen-Dorf war) und einem schnellen Einkauf im MPreis. Am Camping zurück hatte es auch schon aufgehört zu regnen und die Wolken ließen Blicke nach oben zu. Der erste Schnee lag auf den Gipfeln. Na sauber. Wenigstens war das Wetter für Samstag und Sonntag richtig gut angesagt. Kulinarisch verwöhnten wir uns mit Nudeln mit Pesto und mit weiteren Bier. Der Abend verging fast schneller als der Nachmittag und wir alle waren ordentlich durch. Albi wollte sein Biwakzelt testen, so dass wir die Aufteilung mit dem Schlafen auch geklärt hatten. Niko und ich im Bus, Albi neben dran. 

Der nächste Morgen war schon frisch, aber Albi sah auch noch frisch aus. Also war die Nacht draußen gar nicht so schlimm. Wir gönnten uns ob der Kälte noch den Kaffee und das Frühstück im Bus bevor wir uns langsam auf machten. Ich staunte nicht blöd, als die beiden ihre Full-Face Helme und Protektoren anzogen. Da sah ich mit meinem normalen Helm und Knieschonern etwas lächerlich aus. Naja. Ich hatte eh nicht vor Vollgas zu geben. Wir fuhren dann ready zum Lift, checkten nochmal Luft in den Reifen und Dämpfern/Federgabeln und dann ging es mit der Bahn hoch. Ich war nervös, aber als ich die Berge und as Ambiente sah…vergaß ich alles andere. Ich war sofort wieder in ihren Fängen. Der Einstieg in die Bike Republic Sölden war schön mit einem Steintor dekoriert und dann ging es schon los. Ich atmete zwei/dreimal durch genoss den Ausblick auf die angezuckerten Berge und löste die Bremsen. Zum Glück war der Trail easy. Aber ich machte langsam. Gleich merkte ich nach den ersten Abschnitten, dass meine Beine ganz schön schnell zu liefen. Vor allem die Waden. Ich musste vielen Pausen machen, was aber auch nicht verkehrt war. Niko und vor allem Albi gaben Gas. Sehr cool. So zogen wir die erste Runde nach unten und es machte echt Spaß. Kein Vergleich zu Saalbach oder so. Die zweite Runde wurde etwas variiert und bei der dritten machten wir uns auf zur anderen Gondel. Einfach krass wie abwechslungsreich der Bikepark ist. Unten Flow und viel Wald, dann weite offene Wiesn und ganz oben hochalpines Gelände mit viel Stein und Schotter. Bei der dritten Abfahrt merkte ich schon meine Grenzen, da ich nicht wirklich entscheiden konnte wann ich Pause machte, denn die Abschnitte ließen es nicht immer offen zu. So quälte mich mich etwas runter, aber der Trail rüber zur Maria Alm entschädigte dann wieder für alles. Dieser war ein Naturbelassener Trail, wie ich ihn zig male schon gefahren bin. Alte Erinnerungen kamen hoch…es war schön. An der Hütte freute ich mich über die Pause und den Wurstsalat. Aber da dieser doch kleiner ausfiel als gedacht gab es dann den Kaiserschmarren hinterher, den Albi und ich nicht mal ganz schafften. Zu meiner Überraschung verzichtete Niko auf zusätzlichen Zucker, so dass dieser für ihn weg fiel. Ja ja…wir werden alle älter. Danach war der Trail etwas unklar bzw. nach dem ersten rutschigen Abschnitt war für mich klar, dass ich ihn nicht fahre. Ich entschloss mich für den Forstweg und witzigerweise traf ich Niko und Albi weiter unten nochmal, die sich auch dazu gesellten. Nachteil war, wir mussten wieder über die Straße hoch strampeln, was aber easy ging. Im Dorf trennten sich dann unsere Wege. Die beiden fuhren noch eine Runde, mir reichte es. Ich strampelte zum Camping hoch, duschte, dehnte mich und genoss das Bier in der Sonne. Just als diese hinter den Häusern verschwand waren die beiden dann auch da und nach dem ersten Kaltgetränk duschten sie auch und wir gingen zum gemütlichen Teil über. Das obligatorische Grillen stand an. Ich hatte mehr als genug beim Angermann eingekauft und so zündeten wir den Kamin an und fingen später damit an. Herrlich. Gott habe ich das vermisst und Gott bin ich froh es jetzt wieder zu haben. Nach langen Gesprächen fielen wir später nur noch ins Bett. 

Tatsächlich waren wir alle gut fit noch am Sonntag und nachdem wir gefrühstückt hatten packten wir alles zusammen und checkten aus. Parkplatz war zum Glück kein Problem an der Bahn und nachdem wir alles fertig hatten machten wir uns auf. Zunächst ähnlich wie gestern, aber mit schweren Lines starten wir die erste Abfahrt. Danach ging es bis ganz nach oben. Was soll ich sagen. Wahnsinn. Dieses Hochalpine Gelände ist einfach die Wucht. Ich war wieder voll weg, ich hatte es einfach zu lange nicht mehr. Leider hatte Niko etwas Probleme mit seiner Hinterradbremse, da diese blockierte. Wir versuchten oben noch alles diese wieder ans laufen zu bringen, was uns so lala gelang. Naja, für runter reichts. So genossen wir die hochalpinen Trails und ich jauchzte fast schon vor Glück. So kannte ich das. Das machte mir Spaß. Wir erreichten ohne Probleme die Mittelstation und machten uns weiter auf nach unten. Die Bremsscheiben glühten, es stank nach heißem Eisen…und unsere Muskeln in den Unterarmen wie Beinen waren übersäuert. Herrlich. Wir machten noch eine weitere Runde bevor wir dann in Eugens Obslterhütte einkehrten. Den Obstler probierten wir dieses mal nicht, dafür das Cordon Bleau…herrlich. Es war einfach ein wunderschöner Tag mit all den Erlebnissen. Ich merkte aber auch schon, dass ich langsam durch war. Zeitlich passte es aber auch perfekt. Wir fuhren ohne Vorkommnisse nach unten und machten uns dann auf alle drei Fahrräder auf die Heckklappe zu montieren, was schon ein ordentliches Puzzle war. Danach machten wir uns Reisebereit und los gings…..wir setzten Niko pünktlich in Ötz ab und ich später dann noch Albi in Oberaudorf. Zudem war ich froh in Aschau zu wohnen, da ich hinten rum über Sachrang rein fahren konnte und mir den gesamten A8 Stau sparen konnte. 

Zu Hause verstaute ich alles wieder und fuhr dann mit Laura nach Gstadt. Hier gönnten wir uns den Terrassenplatz am „Zur Überfahrt“ und genossen bei Schnitzel den Blutmond über dem Chiemsee…besser ging es nicht. 

Was soll ich sagen. Einfach genial. Ein Wochenende für die Bücher und eins das bleibt. Die Trails waren mega lustig, mein Knie und Körper hat gehalten und mit den Jungs war es mega entspannt und einfach richtig lustig. Dann das Wetter, der erste Schnee, das Unterwegssein…dann Laura und der Blutmond…Nice.